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Streckenflugtage vorhersehbar?

Schon mal erlebt? Man hat sich den Tag mit Mühe frei geschaufelt, alles fürs Fliegen gerichtet, und dann ist das Wetter viel schlechter als erwartet. Mißgeschick oder vermeidbarer Irrtum? Für Meteorologen sind solche Ausrutscher kein Thema, gelten ihre Vorhersagen doch ab einer Trefferquote von 80 Prozent bereits als gut. Einem Thermikpiloten mit knapper Freizeit wie mir verdirbt es dagegen jedesmal den Tag, wenn ein Streckenflug unerwartet ausfallen muss.

Zuverlässige Vorschau?

Das Problem ist so alt wie die Wettervorhersage selbst. Zwar arbeitet auch die Meteorologie inzwischen computergestützt, ihre Vorhersagen wurden deshalb aber nicht zwangsläufig besser, denn auch sie unterliegt aus Kostengründen dem Rationalisierungszwang. Aus der Fülle meteorologischer Daten errechnen ausgeklügelte Programme den zu erwartenden Wetterverlauf. Erfahrene Meteorologen machen daraus zweimal täglich den Segelflugwetterbericht. Der ständige Schichtwechsel unter den betreffenden Mitarbeitern und ihre Routine führen jedoch nicht selten zu Nachlässigkeiten, manchmal sogar zu Fehlinterpretationen, vor allem während der Urlaubsmonate, wenn es an ausreichend qualifiziertem Personal mangelt. Gelegentlich funktioniert auch die Verbreitung der Texte über den zentralen Rechner nicht.

Es wäre nun vermessen, deshalb den Berufsstand der Meteorologen in Bausch und Bogen zu kritisieren. Erland Lorenzen vom DWD wird beispielsweise wegen seiner zuverlässigen Segelflug-Wetterprognosen überall geschätzt. Auch Manfred Kreipl hat auf dem Gebiet einen exzellenten Ruf. Solche Spezialisten sind aber nicht überall verfügbar. Wie sonst ist es zu erklären, dass neben der standardisierten Segelflug-Wettervorhersage inzwischen weitere Informationssysteme für Thermikflieger auf den Markt gekommen sind? Offensichtlich besteht dafür ein Bedarf. Das bisherige System hat nämlich – bei schwankender Qualität – grundsätzliche Mängel:

  • Der Segelflug-Wetterbericht fasst jeweils sehr große Gebiete zusammen und geht nicht genügend auf regionale Besonderheiten ein.
  • Längerfristige Vorhersagen fehlen grundsätzlich. Häufig lautet die Standardformulierung für den Folgetag: „wenig Änderung.“ Damit verliert der Nutzer die Möglichkeit, Wetterentwicklungen als Bewegung zu verstehen und auf seine Flugregion anzuwenden.
  • Windrichtungen werden meist als Mittelwert für das gesamte Vorhersagegebiet angegeben, eine fatale Vereinfachung gegenüber Drachen- und Gleitschirmfliegern, die wegen ihrer geringen Eigengeschwindigkeit dem Wind besonders stark ausgeliefert sind.

Innovationen vom DWD

pc_met vom Deutschen Wetterdienst
pc_met vom Deutschen Wetterdienst
DAS Selfbriefing-System für Wetterinformationen

Beim DWD hat man die Mängel der traditionellen Segelflug-Wettervorhersage erkannt und zur Ergänzung im pc_met-Programm das TOPTHERM entwickelt. Es ist über www.flugwetter.de abrufbar, allerdings nur mit einer kostenpflichtigen Zusatzsoftware (siehe auch DHV-Info 126, 90f). Seine Angaben sind detaillierter, weil sie sich an den Wetterräumen der GAFOR-Gebiete orientieren. So gibt es zum Beispiel flächendeckende Windvorhersagekarten für verschiedene Flughöhen und Tageszeiten.

Nach Schwierigkeiten in der Aufbauphase ist das Produkt deutlich treffsicherer geworden. Neuerdings kann man mit der TOP-TASK-Version sogar Streckenflugrouten unter thermischen Aspekten durchkalkulieren. Nachteilig bleibt, dass die Informationen nur abends aktualisiert werden. Plötzliche Änderungen, wenn sie über Nacht auftreten, sind am Morgen des geplanten Flugtages noch nicht abrufbar.

Außerhalb des DWD existieren weitere professionelle Thermik-Wettervorhersagen, die von segelfliegenden Meteorologen stammen und genau auf die Bedürfnisse motorloser Piloten zielen. Ihre Prognosen beruhen auf der Auswertung verschiedener nationaler Wetterdienste und sind endlich so vorausschauend angelegt, dass Streckenflüge einigermaßen sicher über mehre Tage hinweg geplant werden können. Da sie immer aus ein und derselben Hand kommen, bürgen sie für eine gleichbleibend hohe Qualität.

Das Vorhersage-Risiko splitten

Leider hat jedes der genannten Produkte gewisse Schwächen, weshalb bei undurchsichtigen Wetterlagen eine Zusammenschau möglichst vieler Informationen zu empfehlen ist. Stellt man beispielsweise einmal verschiedene Wetterberichte über ein und denselben Flugtag nebeneinander und vergleicht sie mit der eigenen Beobachtung, so bleiben unter ausgeprägtem Hochdruckeinfluss die Vorhersage-Unterschiede meist gering. Uneinheitlicher werden die Prognosen dagegen bei schnellen Wetteränderungen, wenn die Geschwindigkeit von Frontdurchgängen oder ihre Wetterwirksamkeit zu beurteilen sind. Bei Fehleinschätzungen herrschen dann völlig andere Bedingungen als vorhergesagt. Beispielsweise passiert es in Ostdeutschland immer wieder, dass unter Nord- oder Nordwestwindeinfluss die angekündigte Wolkenauflockerung später einsetzt, als die Meteorologen behaupten. Umgekehrt wird die Wetterscheide der Elbe gelegentlich unterschätzt, so dass bei Störungsannäherung aus Westen das gute Flugwetter im Osten länger anhält, als erwartet. So war ich beispielsweise am 28. Juni 2003 gezwungen, wegen einer herannahenden Front den ersten an die Elbe gelegten Wendepunkt ostwärts zu verschieben und wäre dabei fast abgesoffen. Zur polnischen Grenze hin blieb das Wetter dagegen bis abends hervorragend, so dass ich mit dem „Exxtacy“ in 5 Stunden immerhin ein flaches Dreieck von 151 Kilometern schaffte. Bei besserer Planung und konsequenter Ausnutzung dieser Wetterlage wäre sicher viel mehr drin gewesen. Vergleichbare Erfahrungen existieren vermutlich anderswo auch.

Flugwegedarstellung
Flugwegedarstellung
Claus Gerhard am 28. Juni 2003 mit Startpunkt und Landepunkt Flugplatz Altes Lager: blau codiert sind die Gleitstrecken, gelb-rot die Stellen, an denen in der Thermik aufgedreht wurde. Im Hintergrund die Luftraumstruktur (ICAO) südwestlich von Berlin. Dargestellt durch das Streckenfluganalyse-Programm StrePla®.

Wetter-Jetzt Thermikweckdienst 27. Juni 2003

Dazu hier die Thermikweckdienst-Informationen für den beschriebenen Tag:
Samstag, 28.06.2003:
Frontdurchgangsruhetag :
Mit dem Überqueren der Kaltfront des Tiefs bei Schottland schafft es die Kaltluft in den NW. Der Rest verbleibt im Bereich der zunehmend gehobenen und damit labilisierenden Luftmasse.
Vorderseitig Schauer/Gewitter, nachmittags auf einer Linie Weser - Spessart - Allgäu und laus den Alpen heraus.
Vorderseitig noch einigermassen fliegbare Bedingungen, von W aber zunehemend abgeschirmt und dann überentwickelnd.
Rückseitig macht es noch nicht richtig auf, da die Front immer langsamer wird ...

www.wetter-jetzt.de
www.wetter-jetzt.de
bietet diesen kostenpflichtigen Service während der Thermiksaison (vom 6. April bis 25. August) an.

Sonntag, 29.06.2003:
Steuerndes System für die Folgetage wird ein ausgedehnter Trog/Kaltlufttropfen über der Biskaya. Zwischen diesem und einem weiteren über Westrussland liegen wir in einer ziemlich gradientschwachen Zone.

Durch den Tropfen gibt es aus SW weiter Warmluft, die SW der Linie DeutscheBucht - Fichtelgeb. relativ trocken und damit gut fliegbar ist.
NO davon weiter Abschirmungen/Überentwicklungen die sich nur langsam nach NO verziehen.
Mässige bis gute Steigwerte in der Warmluft, Basiswerte der 1-2/8 cu in 1700 - 2100m. Tendenz zur Überentwicklung nur aus den Alpen heraus.

Montag, 30.06.2003:
Vorderseitig des Tropfens über der Biskaya gibt es massiv Warmluft aus SW. Zum Nachmittag tauchen westlich des Rheins erste Abschimrungen einer Kaltfront über Frankreich auf, deren gewittrige Vorderseite in der Folge von SW übergeift.
Östlich der Elbe liegen noch die Reste einer Warmfront. die langsam O-wärts abzieht.
In den restlichen Gebieten (gut) fliegbar, Basishöhen können bei den Temperaturen noch etwas zulegen, auch (späte) 1-2/8 cu sind drin.

Besonders schwierig sind Vorhersagen, wenn die Luftdruckgegensätze über größere Regionen hinweg zusammenschrumpfen. Man spricht dann von einer flachen Druckverteilung. Jetzt genügen minimale Änderungen einzelner Parameter, um beachtliche Wetterverschiebungen auszulösen, die jede Prognose unsicher machen. Eine wertvolle Entscheidungshilfe bieten dafür die halbstündlich aktualisierten Satellitenbildsequenzen im pc_met, weil sie die Lageveränderung der wolkenfreien und damit thermikträchtigen Gebiete anzeigen.

Bauernregeln contra Computersimulation?

Wie kommen Piloten mit knapper Freizeit nun zu einer frühzeitigen und möglichst verlässlichen Streckenflug-Wettervorhersage? In Deutschland sollten sie stets alle drei beschriebenen Informationsquellen nutzen:

  • Den Segelflug-Wetterbericht,
  • das TOPTHERM im pc_met Programm des DWD und
  • einen jener Thermikweckdienste von segelfliegenden Meteorologen:
  • „Wetter-Jetzt“ für Flachland und Mittelgebirge
  • „Hermanns Wetterwecker“ für die Alpenregion (www.Streckenflug.at) .

Falls einmal alle drei Produkte sehr unterschiedliche Angaben machen, kann die Verwirrung dadurch gestoppt werden, dass man entweder im Segelflug-Wetterbericht benachbarte Vorhersagegebiete abfragt oder bei „Wetter-Jetzt“ gegen eine geringe Zusatzgebühr am Morgen des Flugtages aktualisierte und sehr ausführliche Informationen anfordert, ein Service, der sich für zweifelhafte Wetterlagen immer lohnt!

Bei aller Meteorologen-Abhängigkeit unseres Sports darf man die regional erworbenen Wetter-Erfahrungen sowie den Blick zum Himmel nicht außer acht lassen. Wenn es beispielsweise nachts nicht wie versprochen aufklart, ist das kein gutes Omen für einen Streckenflugtag. Auch die hohen Cirren am Morgen verheißen nicht unbedingt Hammerwetter, es sei denn, die eingeflossene Kaltluft ist extrem labil. Man könnte sich zudem allgemeiner Fliegerweisheiten bedienen, wie etwa:

  • „Plane nie einen großen Flug nach einem Regentag!“ oder
  • „Hinter der Kaltfront bildet der zweite Tag das beste Rückseitenwetter.“ oder
  • „Die thermikstarken Labilitätsphasen liegen zwischen 1017 und 1024 hPa.“ oder
  • „Am Berg aufsteigender Morgennebel bedeutet Schlechtwetter.“

Aber Vorsicht: Auch hierbei gibt es keine Regel ohne Ausnahme! Besonders augenfällig ist das beim „Normaljahr“ von Manfred Kreipl. Bleibt abschließend noch zu erwähnen, dass alle qualifizierten Wetterinformationen ihren nicht geringen Preis haben.

  • Deutscher Wetterdienst (DWD) - 87 Euro pro Jahr,
  • „Wetter-Jetzt“ - 55 Euro für die Zeit von April bis August, auch Einzelabrechnungen mit jeweils 10 Euro Vorauszahlung sind möglich,
  • „Hermanns Wetterwecker“ - 40 Euro für die Monate März bis Oktober.

Da lohnt es sich, aus Kostengründen eine gemeinsame Nutzung mit anderen Fliegerkameraden zu verabreden, obwohl das die Wetterfrösche verständlicherweise nicht gerne sehen.
Claus Gerhard , mobil: +49 (172) 392 21 22

Fazit

persönliches Fazit (Andreas Ernst Becker): wir nutzen den pc_met Dienst vom DWD seit 1997, den Thermikweckdienst von Wetter-Jetzt seit 2001. Es hat dazu geführt, dass wir keinen möglichen Streckenflugtag unbewußt verpasst haben. Informationen über einen anstehenden Flugtag lagen in ausreichendem Maße vor.
Was allerdings häufiger vorkam war die Entscheidung am Morgen, den geplanten Flugtag abzusagen, weil die Wetterinfos "nun doch nicht so gute Bedingugen" prognostizierten. Mit der häufigen Folge, dass mittags-nachmittags am Arbeitsplatz ein Blick aus dem Fenster für Verkrampfungen und akuten Ärger sorgte - ob der schönen Wolkenentwicklung am Himmel.
Vielmehr sollte häufiger das Fliegen probiert werden - es geht oft besser als man denkt oder vorhergesagt wurde.

Ergänzung

In userem Schleppzentrum Altes Lager haben wir sowohl den pc_met Dienst des DWD, als auch den Thermikweckdienst von Wetter-Jetzt abonniert. Diese Informationen stehen unseren Besuchern jederzeit am Flugplatz zur Verfügung.