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DHV Finnen Test

Protokoll Finnentest

Christoph Kratzner
Christoph Kratzner
ehemaliger DHV Testpilot.

Die ersten Erprobungsflüge mit Finne wurden auf dem Flugplatz Unterschwaningen durchgeführt. Wir danken bei dieser Gelegenheit den Unterschwaninger Fliegern für die freundliche Aufnahme.

Der ehemalige Testpilot Christoph Kratzner vom DHV-Technikreferat flog nachfolgend aufgeführte Drachen:

  • 1 Moyes Litespeed S4
  • 1 Icaro Relax 14
  • 1 Icaro Relax 16
  • 1 Icaro Relax 18
  • 1 Icaro Laminar Easy 14

Wetter

CAVOK, Wind ~ 10-15 km/h aus Ost, leicht thermisch (zerrissen), Höhenwind 15-30 km/h Ost.

Ziel der Erprobung

Es soll nachgewiesen werden, ob der Anbau einer Finne das Gierverhalten, insbesondere bei Hochleister-Drachen, kompensieren kann und wie sich die Finne auf das Handling der Geräte auswirkt.
Dazu wurden von der Firma fly & more zwei Finnentypen mitgebracht. Die kleinere wurde auf allen Einsitzern getestet. Die größere wurde nicht getestet.

Testverfahren

Jeder einsitzige Drachen wurde einmal mit und einmal ohne Finne geschleppt und bewusst um die Hochachse aufgeschaukelt. Alle „Relax“-Geräte wurden mit der UL-Schlepphilfe und dem Startwagen geschleppt. Der Easy 14 und der Litespeed S4 wurden direkt an der Brustklinke (Seilklinke) geschleppt

Testergebnisse

Icaro RelaX
Icaro RelaX
mit Finne auf Startwagen.

Alle verwendeten Intermediate-Geräte (RelaX 14, RelaX 16, RelaX 18, Laminar Easy 14) ließen sich mit und ohne Finne problemlos schleppen. Der Anbau der Finne dämpft bei den langsameren Drachen nur geringfügig. Die Rückstellkraft in Zugrichtung war aber auch hier positiv erkennbar.

Die Finne wirkte sich sehr positiv am Moyes Litespeed S4 aus. Hier war das Gerät spürbar richtungsstabiler im UL-Schlepp als ohne Finne (Gerät neigt im Schlepp stark zum „Schieben“, wie einige ähnliche Hochleister). Im Handling waren bei allen Geräten durch den Anbau der Finne keine wesentlichen Handlingseinbußen erkennbar. Ebenfalls wurde festgestellt, dass in keinem Flugzustand negative Tendenzen (Trudelneigung, Zuziehen in Steilkurven etc.) durch die Finne erkennbar waren.

Zusammenfassung

Die Finne könnte als Lösungsansatz dienen, Wenigfliegern einen relativ sicheren UL-Schleppstart zu ermöglichen. Dies trifft insbesondere auf die Pilotengruppen zu, die sich moderne Hochleisterdrachen gekauft haben und wenig damit schleppen.
Auch Piloten, die Intermediate-Geräte fliegen, hilft eine richtungsstabilisierende Finne beim UL-Schlepp. Allerdings war bei den hier getesteten Geräten der Anbau einer Finne nicht zwingend erforderlich.

Es macht sicher Sinn, alle Drachen, die für den UL-Schlepp zugelassen werden sollen, von DHV-Testpiloten auf die Schlepptauglichkeit testen zu lassen. Das hier angewendete Prüfverfahren (Gierversuche ohne und mit Finne) hat sich bewährt und kann dazu beitragen, die Lock Out-Gefahr, speziell bei Hochleister-Drachen während des UL-Schlepps merklich zu verringern.

Vieles deutet zur Zeit daraufhin, dass Drachen mit großer Streckung wesentlich gieranfälliger sind als die Anfänger- und Intermediate-Drachen.

Horst Barthelmes
Horst Barthelmes
DHV Schleppbüro bis April 2012.

Seitens der Hersteller wäre es sinnvoll, bereits eine Finne im Musterprüfverfahren mit prüfen zu lassen, damit diese dann als Zubehörteil angeboten werden kann. Mit modernen Materialien lassen sich formschöne Finnen herstellen, die den UL-Schlepp wesentlich erleichtern könnten.

Übrigens: In den USA baut die Firma WillsWings schon seit Jahren erfolgreich Finnen auf ihre Gerätepalette. Warum wohl?

Horst Barthelmes
DHV-Schleppbuero