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Schock in Klein Wulkow

Märkische Allgemeine - Brandenburgs beste Seiten.

Drachenfliegerclub sieht durch Solarpark seinen Flugbetrieb gefährdet

SIMONE DUVE - ALTES LAGER

"Wir haben nichts gegen Solarenergie", sagte Hans-Christoph Buddee, Vorsitzender des Drachenfliegerclubs Berlin, bei einem Treffen im Shelter Albrecht am vergangenen Sonntag. "Aber die geplante Fotovoltaikanlage soll auch direkt an den Grenzen des Start- und Landeplatzes Ost für Drachen und Gleitschirme errichtet werden. Dies ist eine Gefährdung des Flugbetriebes, weil der Landeanflug durch die bis zu zehn Meter hohen Fotovoltaikständerwerke im Grenzbereich des Landeplatzes zu einem lebensgefährlichen Abenteuer wird." Neben den eigenen Clubmitgliedern und Flugschülern wären laut Buddee auch fremde Segelflieger gefährdet, die den Platz für Notlandungen nutzen. 2005 waren es 26.

Nachdem am 12. Dezember 2005 vor dem Bauausschuss der Gemeinde Niedergörsdorf ein Vertreter des Investors, der Firma Energiequelle aus Kallinchen, gesprochen hatte, will der Drachenfliegerclub nun seine Meinung zu dem Projekt darlegen. Darum haben sich einige Clubmitglieder in Klein Wulkow (Sachen-Anhalt) informiert. "Als ich dort diese Versuchsanlage gesehen habe, habe ich nur gedacht, dass ich auf dem Friedhof oder bestenfalls im Krankenhaus landen werde, wenn mir über einem Feld von 1000 solchen Pfosten der Motor ausfällt", sagte Markus Hanisch. "Ich glaube auch nicht, dass durch die Anlage feste Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden. Solche Parks arbeiten doch vollautomatisch. Da kommen doch höchstens Wachschutz- und Wartungsfirmen zur Kontrolle."

Solaranlage bei Klein Wulkow
Solaranlage bei Klein Wulkow
lichte Höhe der Solarelemente: 6,92 m. Eine ähnliche Anlage auf über 33 ha mit ca. 1000 Solarelementen ist in Planung: direkt an den Grenzen des Start- und Landeplatzes Ost für Drachen und Gleitschirme. Aufnahme privat.

Die Drachenflugschule von Andreas Becker muss dagegen einen Fluglehrer einstellen, da der Schulungsbetrieb boomt. "Durch den Bau der Anlage wäre aber die Existenz der Flugschule gefährdet, weil der Unterricht in ihrer Nähe viel zu gefährlich ist", sagte Hans-Christoph Buddee. "Flugschüler sind aufgeregt und verfliegen sich schnell. Not- und Sicherheitslandungen wären östlich unseres Geländes nicht mehr möglich." Das Gleiche gelte für die geplante Ansiedlung einer Gleitschirmflugschule, da Gleitschirme noch viel windanfälliger seien als Drachen.

Insbesondere verwiesen die Drachenflieger darauf, dass sie bereits seit 1994 vor Ort sind und durch ihren Sport Altes Lager europaweit bekannt gemacht haben. Mittlerweile kämen nicht nur Leute aus ganz Deutschland auf diesen Platz zum Fliegen und kurbelten den Tourismus in der Region an. "Sogar aus den USA kamen schon Sportler nach Altes Lager. Und auch in Australien wurde über uns geschrieben", sagte Rudolf Eifler (2. Vorsitzender des Drachenfliegerclubs Berlin). "Obwohl wir ursprünglich ein Berliner Verein waren, kommt längst ein Drittel der Mitglieder aus Brandenburg." Und Markus Hanisch meinte: "Wenn man bedenkt, dass andere Vereine Mitgliederschwund und Nachwuchssorgen haben, wir aber seit 1994 unsere Mitgliederzahl von 74 auf 164 mehr als verdoppelt haben, dann wird die Bedeutung dieses, vom Deutschen Hängegleiterverband offiziell anerkannte, Schleppzentrum Ost eindeutig klar."

Alternativ hält der Club einen Standort jenseits der B 102, zum Beispiel auf dem ehemaligen Truppenübungsgelände, für viel geeigneter. Das sieht auch Helmut Stark (Shelter Albrecht) so, der ebenfalls den Tourismus beeinträchtigt sieht.

(Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, Teltow-Fläming 11. Januar 2006)