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Immer gegen den Wind

Märkische Allgemeine - Brandenburgs beste Seiten.

ALTES LAGER "Immer gegen den Wind starten", sagt Fluglehrer Andreas Becker (42). Werner Rieck hört aufmerksam zu. Der 71-Jährige lernt bei ihm das Drachenfliegen. Seit zwei Wochen kommt er so oft es das Wetter erlaubt, aus Zossen nach Altes Lager, um in die Luft zu gehen. Vorerst noch im Tandem, sozusagen auf dem Rücken von Andreas Becker. Nach zehn bis 15 Tandemflügen steht der erste Alleinflug auf dem Plan.

Dann will auch Familie Rieck nach Altes Lager reisen. Denn die beiden Kinder und die Gattin haben dem Senior den Gutschein für den Grundlehrgang zum 70. Geburtstag geschenkt. Geliebäugelt hat er mit der Fliegerei schon lange.

"Ich hab' mal 1955 eine Jag 18 beim Aero-Club gesteuert", erzählt er. Zum Club zählten die 1951 aufgestellten ersten Verbände der Luftwaffe der DDR, die 1956 in die Nationale Volksarmee eingegliedert wurden.

Das war keinesfalls der einzige Berührungspunkt mit der Luftfahrt. Den größten Teil des Berufsleben hat Werner Rieck Radaranlagen auf Flughäfen gewartet; erst in Schönefeld, nach der Wende in Tegel. Zuvor hatte er Maschinenschlosser gelernt und in Königs Wusterhausen sein Funkpatent erworben. Einige Jahre war er als A-1-Funker über das Morsealphabet mit den Flughäfen verbunden. "Heute wird das Morsen nur noch amateurmäßig betrieben", sagt Rieck ohne Bedauern.

Vor zehn Jahren ist er nach Zossen gezogen. "Wir haben uns entschlossen zu bauen", berichtet er. Dabei war das Fliegen ein wenig in Vergessenheit geraten. Doch jetzt genoss Rieck schon den ersten Flug: "Es war phantastisch."

Bei den Fragen, ob er keine Angst vor Verletzungen habe und wie die Belastung der Beine beim Landen zu verkraften sei, gibt er verschmitzt ein weiteres Hobby preis: Er war gerade zum 13. Mal beim Berlin-Marathon dabei, wo er diesmal gestürzt ist. Zum 70. Geburtstag wollte er in New York laufen. Aus Kostengründen hat er darauf verzichtet.

Nun geht er erst einmal in die Luft. Wenn er den A-Schein in der Tasche hat, möchte er noch Paragliding trainieren. "Der Aufwand für das Drachenfliegen ist höher. Entweder man muss den Drachen dauernd zusammenlegen oder Gebühren für die Unterbringen zahlen", begründet er den geplanten Wechsel.

Wenn das Wetter es erlaubt, soll noch in dieser Saison der erste Alleinflug mit dem Drachen stattfinden. "Dann muss jeder Handgriff in Fleisch und Blut übergegangen sein, der zum Beispiel zur Landeeinteilung unter Beachtung des Windes benötigt wird. "

Von unten kann der Fluglehrer nur noch über Funk helfen; korrigierend eingreifen kann er nicht mehr. Manchmal erlaubt Becker den Alleinflug nicht. Wenn die psychologische Hürde zu hoch ist, allein zurechtkommen zu müssen, empfiehlt er den Absprung am Hang zu probieren. In Altes Lager ist das in Ermangelung von Bergen nicht möglich.

Dafür schwärmt Tilo Buddenbohm (25) über Altes Lager: "Hier sind ideale Bedingungen zum Fliegenlernen." Der Jura-Student kommt dazu extra aus Hannover nach Altes Lager. Wenig ideal war es, das Areal zu finden. Eine Stunde ist er herumgeirrt, um die Zufahrt zu suchen, die bereits zu Malterhausen gehört.